MEINE REISE ZUM PAIN POINT
Ich liebe und hasse start-up speak
13. November 2025
Ich liebe diese Sprache, weil ich Sätze sagen kann wie „Ich habe während meines Inkubator-Programms gepivotet“, und es klingt genau nach dem, worum es bei Start-ups geht – Fokus, Pain Points, Geschwindigkeit, Evaluationstools, Building.
Und ich hasse sie, weil sie exklusiv ist – unverständlich für alle außerhalb der Bubble – und weil sie ein Bild von schneller, dynamischer Unternehmerschaft zeichnet, das so wirkt, als sei es nur für unabhängige, super flexible junge Leute machbar.
Als ich meine unternehmerische Reise begonnen habe, war klar, dass ich als Mutter eines Kleinkinds in einem anderen Tempo gründen müsste. Und ich bin nicht die einzige. Meine Geschichte zu teilen ist deshalb auch Teil meiner Mission: andere Rollenbilder in der Start-up-Szene sichtbar zu machen.
Wie fing also alles an? Anfang dieses Jahres bin ich mit der Idee gestartet, mit anderen Designer:innen eine europäische visuelle Identität zu entwickeln und die Designs als NFTs auf der Blockchain zu speichern, damit alle Beteiligten automatisch Tantiemen aus zukünftiger Nutzung erhalten. Das Ziel war eine europäische IP, geschaffen und im Besitz von europäischen Bürger:innen, in die jeder investieren kann.
Ich habe mir Community-eigene Designs vorgestellt, die loyale und investierte Fans haben, sodass die Nutzung eines Designs dem Unternehmen durch die Online-Präsenz der Community einen direkten Marketing-Boost bringt.
Ich glaube immer noch an das Potenzial dieser Idee, allerdings kam ich ins schwanken je tiefer ich in Blockchain-Communities eingtauchte. Ein zentrales Feature von web3 (Blockchain) ist, dass es permissionless und grenzenlos ist – und ich konnte keinen Weg finden, das mit einem Angebot zu vereinen, das nur für Europäer:innen gedacht ist.
Also stand ich da – begeistert von den neuen technologischen Möglichkeiten von Smart Contracts und einer On-Chain-Ökonomie, aber ohne klares Ziel, worauf es sich anwenden ließ.
Die entscheidende Wendung kam dann schließlich aus meinen eigenen Gründungserfahrungen als Mutter und einem wichtigen „Aha-Moment“. Ich habe an einem Female-Start-up-Inkubator teilgenommen, und jede Gründerin mit Kindern spürte den Druck einer ungleich verteilten Care-Arbeit zu Hause. Tatsächlich werden in Deutschland nur 19 % aller Start-ups von Frauen gegründet – ein Hinweis darauf, dass das strukturelle und systemische Ursachen hat.
Und dann entdeckte ich die Firma State Change über einen Podcast von Joseph Harper – (immer die Ohren offen halten). State Change hat den Florida Coin ins Leben gerufen, um freiwillige öffentliche Arbeit zu belohnen, indem Sponsoren und öffentliches Interesse verbunden und diese unbezahlte Arbeit durch eine Kryptowährung abgebildet werden.
Plötzlich hat alles Klick gemacht. Die Idee war geboren, eine Kryptowährung zu schaffen, die private Care-Arbeit abbildet – also private Care-Arbeit zu tokenisieren und ihren Wert in den Wirtschaftskreislauf hineinzutragen.
— Und warum erzähle ich dir das? Weil es Teil der Story von Project Care Coin ist. Ich bin stark geprägt von web3-Marketing und Community Building, wo die Kernwerte Authentizität, Glaubwürdigkeit und die Fähigkeit sind, die Geschichte hinter der Technologie zu erzählen.
Wenn du mehr über neue Wege der Wertschöpfung in der zukünftigen Ökonomie erfahren möchtest – und darüber, wie private Care-Arbeit sichtbar gemacht und belohnt werden kann – bleib dran.